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Geschichte

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1955 Auch verstreut lebende Eltern wollten ihre Kinder in Anjar ausbilden lassen. Mit 15 Kindern, die bei Familien untergebracht wurden, begann die Internatsarbeit. Da immer mehr Anfragen kamen, musste ein eigenes Internatsgebäude ins Auge gefasst werden: 1956 waren bereits 99 auswärtige Schüler für armenisch-evangelische Schule Anjar registriert.

1956 In der Schule gab es zwischen den armenisch-christlichen und den arabisch-muslimischen Kindern – inzwischen über 30 – öfters Probleme. Auf Bitten des Bürgermeisters wurde im Nachbardorf Mejdel-Anjar eine Schule – die «Evangelical Swiss School» – eröffnet, mit 30 Schülern. Die beiden Lehrer waren Christen, die Kinder Muslime. Die ersten Unterrichtsstunden wurden im Wohnzimmer des Bürgermeisters erteilt. Später wurden Räume angemietet. Die Kosten trugen das «Schweizer Komitee» und der «Deutsche Hilfsbund» gemeinsam.

1957 Die Anzahl der Schüler stieg von Jahr zu Jahr. Waren es 1949 bloss 45, besuchten im Berichtsjahr bereits über 400 Kinder die Schule in Anjar. Auch die auswärtigen Schüler nahmen stark zu. Für das Schuljahr 1957/58 waren bereits über 200 angemeldet. All diese Kinder kamen aus sehr armen Familien oder hatten sogar keinen oder nur einen Elternteil. Herkunftsländer: Türkei, Syrien, Irak, Iran, Ägypten, Jordanien und Libanon.

1959 Das Werk in Anjar war in den 12 Jahren seines Bestehens so stark gewachsen, dass eine juristische Basis nötig wurde. Darum konstituierte sich das bisherige Komitee zum rechtlich anerkannten Verein «Schweizer Hilfsbund für christliches Liebeswerk im Orient – Bubikon» mit Statuten (09.05.1959) und Eintrag ins Handelsregister. Es wurde vereinbart, die Aufgaben in Anjar partnerschaftlich mit dem Deutschen Hilfsbund wahrzunehmen.

Willi Fankhauser aus Sigriswil reiste mit Familie als Verstärkung des Mitarbeiterteams nach Anjar (bis 1964 in Anjar). Auftrag: Planung und Aufsicht Bau der Wohnheime für die Internatskinder

1961 Am 15. März: Grundsteinlegung für das Knabenheim. Bietet Platz für ca. 100 Knaben. In der zentralen Küche wird für 250 Personen gekocht. Grosser Essraum zugleich Raum für die beaufsichtigten Hausaufgaben.

1962 Am 18. März: Grundsteinlegung für das Mädchenheim. Bietet Platz für ca. 100 Mädchen. Grosser Essraum zugleich Raum für die beaufsichtigten Hausaufgaben. Einweihung der beiden Heime am 11. November 1962.

1966 Bau des «Schwalbennest». Einweihung am 15. April 1967. Heim für ca. 40 kleine Buben. Einrichten von Patenschaften für Kinder aus sozial sehr schlecht gestellten Verhältnissen. Dadurch konnten mehr Kinder in die Wohnheime aufgenommen werden.

1968 Bau der neuen Kläranlage mit Hilfe von «Brot für die Welt». Sr. Alice Ulmer (bis 1975, Schweizerin) trat am 18. November ihren Dienst in Anjar an. Sie unterrichtete Religion, Handarbeiten, erteilte Sonntagschule (ca. 600 Kinder), Frauenstunden. Betreute auch die Patenschaften (sammeln der persönlichen Daten, übersetzten, weiterleiten der Briefe). Frachtsendung aus der Schweiz: 3050 kg

1969 Das Wohnheim für die grossen Knaben musste erweitert werden. Im gleichen Gebäude befindet sich nun auch die Internatskapelle.

1971 Reise einer Delegation des Deutschen und Schweizer Hilfsbund-Vorstandes nach Anjar: Abklären, wie die drei Schwestern – die altershalber Anjar verlassen werden – ersetzt werden können. Sr. Hedwig ist 71, Sr. Marie 74, Sr. Hanna 76 Jahre alt.

02. Juli 1972: Verabschiedung der drei Schwestern.